Mittwoch, 1. Februar 2012

Griechland soll über EU-Austritt nachdenken

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt rät Griechenland angesichts der Schwierigkeiten des Landes bei der Umsetzung der Reformmaßnahmen zu einem freiwilligen Austritt aus der Eurozone. „Wenn Griechenland nicht den nötigen Umsetzungswillen für die unumgängliche Sanierung des Landes aufbringt, dann sollte man dort ernstlich über einen Neuanfang außerhalb der Eurozone nachdenken“, sagte Dobrindt der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“.

Griechenland

Wie die EU der Euro-Finanzkrise Einhalt gebieten will
Weitere finanzielle Hilfen für Griechenland lehnt der CSU-Politiker derzeit ab. „Ohne echte und wirkende Sparmaßnahmen kann es kein Geld für Griechenland geben. So ist die klare Vereinbarung, und da gibt es keinen Spielraum.“
Laut „Bild“-Zeitung wächst in der schwarz-gelben Koalition der Widerstand gegen das geplante zweite Rettungspaket für Griechenland. Union und FDP müssten um eine eigene Mehrheit im Bundestag bangen. Vor allem bei CDU und CSU gebe es viel Unmut, schreibt die Zeitung.

Mexikos superreicher Pate unter Verdacht

Carlos Slim redet nicht gerne. Schon gar nicht, wenn er sich rechtfertigen muss. Der Multimilliardär, dem große Teile der mexikanischen Wirtschaft gehören, schickt lieber einen Sprecher vor, wenn es unangenehm wird. So auch diesmal: Als die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gestern in einem Bericht seine Unternehmen Telmex und Amércia Móvil als verbraucherfeindliche und geldgierige Monopole geißelte, blieb der 72-Jährige still. Und sein Sprecher ließ mitteilen: alles falsch.

Carlos-Slim

Das ist aber nur Slims Wahrheit. Laut der Liste des US-Wirtschaftsmagazins „Forbes“ ist er mit einem geschätzten Vermögen von 63 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt. Diesen Reichtum hat er vor allem den Monopolen zu verdanken, die von der OECD jetzt kritisiert wurden: In Mexiko laufen 80 Prozent der Festnetzanschlüsse über den Marktführer Telmex, 70 Prozent des Mobilfunks über América Móvil.
Und Slim sorgt dafür, dass die Liberalisierung der Festnetz-, Mobilfunk- und Internetmärkte ausbleibt. Sobald die mexikanische Regulierungsbehörde versucht, den Wettbewerb im Telekommunikationssektor zu stärken, erteilen Slims Anwälte der Behörde einstweilige Verfügungen. Slim verteidigt sein Monopol. Wer ihn daran hindern will, den bekämpft er.
Slims Aufstieg zum reichsten Mann der Welt ist die Geschichte eines Wirtschaftsgenies, der aus Krisen Kapital schlägt. Aber es ist auch eine Geschichte über Macht und Monopole, wie sie nur in Mexiko zu einer Erfolgsstory wird. In einem Land, in dem rund die Hälfte der 112 Millionen Menschen in Armut lebt, gibt es kaum jemanden, der die Mächtigen bremst.
Und Carlos Slim ist ihr Mächtigster. Er kommt 1940 als fünftes von sechs Kindern auf die Welt. Sein Vater war 1902 aus dem Libanon nach Mexiko eingewandert. Carlos eröffnete schon mit zehn Jahren sein erstes Konto. Mit 15 beginnt er zu spekulieren, mit 25 gehören ihm eine Abfüllanlage und eine Immobilienfirma. Die erste Million hat er da bereits verdient.
Señor Slim könne Märkte revolutionieren, er sei ein ökonomisches Genie, sagen selbst seine Kritiker. Er kauft billige Unternehmen und baut sie wieder auf. Wenn eine Branche gerade schlecht läuft, verdient er in einer anderen. Er setzt nur auf sein Land: Wer in Mexiko lebt, zahlt den ganzen Tag über auf Slims Konten ein: Die Mexikaner schlafen in Betten aus seinen Kaufhäusern. Sie führen Telefonate über seine verschiedenen Anbieter. Für das Internet nutzen sie Slims Provider. Sie gehen in den Restaurants seiner Ketten essen. Konzertkarten, Billigflieger, Krankenhäuser – immer verdient Slim. Selbst das Bargeld kommt oft aus seinen Automaten. Seine Unternehmen repräsentieren neun Prozent des mexikanischen Bruttoinlandsprodukts.
In der jüngeren Geschichte hat kein Mensch eine große Volkswirtschaft so sehr dominiert wie Carlos Slim. Das genießt er – und schweigt. Aber wie lange noch?

Teures Experiment schmälert Amazons Gewinne immens

Schöne Bescherung: Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn im Weihnachtsquartal und ein enttäuschender Ausblick auf 2012. Mit kräftigen Kursverlusten quittierte die Aktie des Onlinehändler Amazon nachbörslich die Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal. Wie lange kann der Webhändler das teuere Experiment mit seinem Tablet-PC durchhalten?

Amazon-CEO

Der Nettoumsatz erreichte im vierten Quartal 2011, das diesmal neun Wochen umfasste, mit 17,43 Milliarden Dollar zwar ein Plus von 35 Prozent zum Vorjahr. Aber das lag unter Analystenerwartungen, und das Nettoergebnis sackte gleichzeitig um 58 Prozent auf ganze 177 Millionen Dollar durch. Für das laufende erste Quartal 2012 wird jetzt sogar die Chance auf einen Nettoverlust eingeräumt: Amazon-CEO Jeff Bezos erwartet ein Ergebnis zwischen Minus 200 Millionen und Plus 100 Millionen Dollar.
Bezos setzt starkes Kundenwachstum weiterhin vor steigende Erträge. Während der Quartalsumsatz um 35 Prozent und die Zahl der abgesetzten Produkte um 30,5 Prozent anzogen, legten die Kosten für Fullfillment - die Kosten, bis ein Produkt tatsächlich beim Kunden angekommen ist - um 52 Prozent zu. Der Aufwand für Marketing schoss um 57 Prozent in die Höhe.

Das neue Tablet Kindle Fire ist an dem Kostendruck nicht ganz unschuldig: Insgesamt lag der Verkauf der Kindle-Serie um 177 Prozent über Vorjahr. Hier sind jedoch alle E-Book-Reader und das Tablet umfasst, genaue Absatzzahlen des Tablets gibt es auch auf Nachfrage nicht. „Wir danken den Millionen Käufern, die Kindle Fire und e-Bookreader zu Weihnachten gekauft haben“, erklärt CEO und Gründer Bezos nur ausweichend.
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