Mittwoch, 1. Februar 2012

Griechland soll über EU-Austritt nachdenken

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt rät Griechenland angesichts der Schwierigkeiten des Landes bei der Umsetzung der Reformmaßnahmen zu einem freiwilligen Austritt aus der Eurozone. „Wenn Griechenland nicht den nötigen Umsetzungswillen für die unumgängliche Sanierung des Landes aufbringt, dann sollte man dort ernstlich über einen Neuanfang außerhalb der Eurozone nachdenken“, sagte Dobrindt der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“.

Griechenland

Wie die EU der Euro-Finanzkrise Einhalt gebieten will
Weitere finanzielle Hilfen für Griechenland lehnt der CSU-Politiker derzeit ab. „Ohne echte und wirkende Sparmaßnahmen kann es kein Geld für Griechenland geben. So ist die klare Vereinbarung, und da gibt es keinen Spielraum.“
Laut „Bild“-Zeitung wächst in der schwarz-gelben Koalition der Widerstand gegen das geplante zweite Rettungspaket für Griechenland. Union und FDP müssten um eine eigene Mehrheit im Bundestag bangen. Vor allem bei CDU und CSU gebe es viel Unmut, schreibt die Zeitung.

Mexikos superreicher Pate unter Verdacht

Carlos Slim redet nicht gerne. Schon gar nicht, wenn er sich rechtfertigen muss. Der Multimilliardär, dem große Teile der mexikanischen Wirtschaft gehören, schickt lieber einen Sprecher vor, wenn es unangenehm wird. So auch diesmal: Als die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gestern in einem Bericht seine Unternehmen Telmex und Amércia Móvil als verbraucherfeindliche und geldgierige Monopole geißelte, blieb der 72-Jährige still. Und sein Sprecher ließ mitteilen: alles falsch.

Carlos-Slim

Das ist aber nur Slims Wahrheit. Laut der Liste des US-Wirtschaftsmagazins „Forbes“ ist er mit einem geschätzten Vermögen von 63 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt. Diesen Reichtum hat er vor allem den Monopolen zu verdanken, die von der OECD jetzt kritisiert wurden: In Mexiko laufen 80 Prozent der Festnetzanschlüsse über den Marktführer Telmex, 70 Prozent des Mobilfunks über América Móvil.
Und Slim sorgt dafür, dass die Liberalisierung der Festnetz-, Mobilfunk- und Internetmärkte ausbleibt. Sobald die mexikanische Regulierungsbehörde versucht, den Wettbewerb im Telekommunikationssektor zu stärken, erteilen Slims Anwälte der Behörde einstweilige Verfügungen. Slim verteidigt sein Monopol. Wer ihn daran hindern will, den bekämpft er.
Slims Aufstieg zum reichsten Mann der Welt ist die Geschichte eines Wirtschaftsgenies, der aus Krisen Kapital schlägt. Aber es ist auch eine Geschichte über Macht und Monopole, wie sie nur in Mexiko zu einer Erfolgsstory wird. In einem Land, in dem rund die Hälfte der 112 Millionen Menschen in Armut lebt, gibt es kaum jemanden, der die Mächtigen bremst.
Und Carlos Slim ist ihr Mächtigster. Er kommt 1940 als fünftes von sechs Kindern auf die Welt. Sein Vater war 1902 aus dem Libanon nach Mexiko eingewandert. Carlos eröffnete schon mit zehn Jahren sein erstes Konto. Mit 15 beginnt er zu spekulieren, mit 25 gehören ihm eine Abfüllanlage und eine Immobilienfirma. Die erste Million hat er da bereits verdient.
Señor Slim könne Märkte revolutionieren, er sei ein ökonomisches Genie, sagen selbst seine Kritiker. Er kauft billige Unternehmen und baut sie wieder auf. Wenn eine Branche gerade schlecht läuft, verdient er in einer anderen. Er setzt nur auf sein Land: Wer in Mexiko lebt, zahlt den ganzen Tag über auf Slims Konten ein: Die Mexikaner schlafen in Betten aus seinen Kaufhäusern. Sie führen Telefonate über seine verschiedenen Anbieter. Für das Internet nutzen sie Slims Provider. Sie gehen in den Restaurants seiner Ketten essen. Konzertkarten, Billigflieger, Krankenhäuser – immer verdient Slim. Selbst das Bargeld kommt oft aus seinen Automaten. Seine Unternehmen repräsentieren neun Prozent des mexikanischen Bruttoinlandsprodukts.
In der jüngeren Geschichte hat kein Mensch eine große Volkswirtschaft so sehr dominiert wie Carlos Slim. Das genießt er – und schweigt. Aber wie lange noch?

Teures Experiment schmälert Amazons Gewinne immens

Schöne Bescherung: Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn im Weihnachtsquartal und ein enttäuschender Ausblick auf 2012. Mit kräftigen Kursverlusten quittierte die Aktie des Onlinehändler Amazon nachbörslich die Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal. Wie lange kann der Webhändler das teuere Experiment mit seinem Tablet-PC durchhalten?

Amazon-CEO

Der Nettoumsatz erreichte im vierten Quartal 2011, das diesmal neun Wochen umfasste, mit 17,43 Milliarden Dollar zwar ein Plus von 35 Prozent zum Vorjahr. Aber das lag unter Analystenerwartungen, und das Nettoergebnis sackte gleichzeitig um 58 Prozent auf ganze 177 Millionen Dollar durch. Für das laufende erste Quartal 2012 wird jetzt sogar die Chance auf einen Nettoverlust eingeräumt: Amazon-CEO Jeff Bezos erwartet ein Ergebnis zwischen Minus 200 Millionen und Plus 100 Millionen Dollar.
Bezos setzt starkes Kundenwachstum weiterhin vor steigende Erträge. Während der Quartalsumsatz um 35 Prozent und die Zahl der abgesetzten Produkte um 30,5 Prozent anzogen, legten die Kosten für Fullfillment - die Kosten, bis ein Produkt tatsächlich beim Kunden angekommen ist - um 52 Prozent zu. Der Aufwand für Marketing schoss um 57 Prozent in die Höhe.

Das neue Tablet Kindle Fire ist an dem Kostendruck nicht ganz unschuldig: Insgesamt lag der Verkauf der Kindle-Serie um 177 Prozent über Vorjahr. Hier sind jedoch alle E-Book-Reader und das Tablet umfasst, genaue Absatzzahlen des Tablets gibt es auch auf Nachfrage nicht. „Wir danken den Millionen Käufern, die Kindle Fire und e-Bookreader zu Weihnachten gekauft haben“, erklärt CEO und Gründer Bezos nur ausweichend.

Dienstag, 31. Januar 2012

Internet

Der Film handelt von der Rede von Peter Kruse, einem deutschen Psychologen.

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Er befasst sich mit dem Pro und Contra zum Thema Internet.
Dabei unterscheidet er 2 Gruppen von Personen, die Digital Visitors und die Digital Residents.

Während die Digital Visitors den immer größer werdenden Einfluss des Internets als Rückschritt sehen und den persönlichen Kontakt und das persönliche Gespräch bevorzugen, bezeichnen die Digital Residents das Internet als technologischen Fortschritt und sehen keinen Nachteil durch die vielseitigen Möglichkeiten des Webs.

„Cooper“ macht Eisschrank aus Deutschland

Kalt, kälter, „Cooper“ - Frost aus Sibirien packt Osteuropa und Deutschland. In Polen und der Ukraine erfroren zahlreiche Menschen, in Tschechien barsten Bahnschienen im Frost. Für Deutschland erwarten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Wochenende „Eistage“ - auch tagsüber bleiben die Temperaturen unter null Grad. Neue Minusrekorde stehen nicht bevor, doch Eis stoppt die Schifffahrt am Dienstag auf Teilen der Oder. Zudem weht ein kräftiger Ostwind, der die Kältewirkung verstärkt. Nennenswerte Schneefälle sind nicht zu erwarten.

Frost

Wegen der Superkälte bis zu minus 45 Grad haben Schüler in Sibirien am Montag schulfrei bekommen. Am kältesten bewohnten Punkt der Erde im russischen Ort Oimjakon waren die Menschen aber noch gelassen, wie Verwaltungschef Wassili Mestnikow sagte. In der Nacht habe das Thermometer minus 54 Grad angezeigt. Die Bewohner der russischen Teilrepublik Jakutien seien an solche Temperaturen gewöhnt. Wegen des Frosts seit einigen Tagen sei der Gasverbrauch erstmals überhaupt auf zwei Milliarden Kubikmeter pro Tag gestiegen, meldete die Agentur Interfax nach Angaben von Energieunternehmen. Das sei so viel wie der Jahresverbrauch etwa von EU-Mitglied Bulgarien.

„Der Höhepunkt der Kältewelle wird vermutlich am Freitag erreicht“, sagte DWD-Meteorologe Thomas Ruppert am Montag mit Blick auf Deutschland. Dann beginnt der Tag auf den Höhen des Bayerischen Waldes und im Erzgebirge voraussichtlich mit Werten um minus 20 Grad - bei klarem Himmel und über Schnee kann es noch kälter werden. Bis dahin sinken die Temperaturen stetig. Am Mittwoch herrscht dann überall Dauerfrost zwischen minus 1 und minus elf Grad. Erst am Wochenende lässt die Kälte etwas nach. „Von einem Rekord ist das noch weit entfernt“, sagte Ruppert.
Dennoch werden die Westoder und die Oder entlang der Grenze zu Polen ab Dienstag (31. Januar) für die Schifffahrt gesperrt. Das sagte eine Sprecherin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde. Die Westoder ist zugefroren, auf der Oder treiben Schollen. Auch die obere Oder-Havel-Wasserstraße ist in großen Teilen gesperrt.

Erdbeben in Peru

Durch ein Erdbeben in Peru sind rund 120 Menschen verletzt worden. In der südlichen Pazifikregion Ica wurden nach vorläufigen Angaben des Zivilschutzes 119 Menschen verletzt. 16 Häuser wurden beschädigt oder zerstört, Telefon- und Stromleitungen waren vorübergehend unterbrochen.

Peru

Der US-Erdbebenwarte USGS zufolge hatte das Beben die Stärke 6,3. Das peruanische Institut für Geophysik gab die Stärke mit 6,2 an. Den einheimischen Angaben zufolge lag das Epizentrum knapp 50 Kilometer südwestlich der 200.000-Einwohner-Stadt Ica in der gleichnamigen Küstenregion. In der 300 Kilometer nördlich gelegenen Hauptstadt Lima war das Beben ebenso zu spüren wie in einigen südlichen Städten wie Junin und Ayacucho.
Die meisten Verletzten erlitten nach Krankenhausangaben Prellungen, unterschiedlich schwere Knochenbrüche und Schnittwunden. Viele Menschen rannten auf die Straße und verbrachten die Nacht aus Furcht vor Nachbeben im Freien. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht herausgegeben.
Das Beben rief aber Erinnerungen an einen Erdstoß der Stärke 7,9 im August 2007 hervor, als in der Region von Ica und dem nahegelegenen Pisco mehr als 500 Menschen getötet worden waren. Peru liegt am sogenannten pazifischen Feuerring. An dem Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt und nahezu die gesamte pazifische Platte umschließt, stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten aneinander. Durch die ständige Bewegung in den Tiefen der Erde sind Beben keine Seltenheit.

Montag, 30. Januar 2012

Die Geschichte des DRK (Deutsche Rote Kreuz)

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Entwicklung bis 1921

Die internationale Rotkreuzbewegung hat ihren Ursprung in der Schlacht von Solferino, die am 24. Juni 1859 stattfand. Der Begründer der Idee war Henry Dunant.
In den Ländern des Deutschen Reichs erfolgte die Gründung von Rotkreuzgemeinschaften zunächst relativ unabhängig voneinander, meist auch unter anderem Namen. Am 12. November 1863 wurde der Württembergische Sanitätsverein als erste Nationale Rotkreuzgesellschaft auf dem Gebiet des späteren Reiches gegründet, als zweite folgte im Januar 1864 der Verein zur Pflege verwundeter Krieger im Großherzogtum Oldenburg. Ein Großteil der Arbeit des Roten Kreuzes wurde am Anfang vor allem von Frauen getragen (Vaterländischer Frauenverein).
In Sachsen beispielsweise gründete nach dem Krieg von 1866 die sorbische Kaufmannsfrau Marie Simon unter dem Schutz der Königin Carola den Verein der Albertinerinnen (benannt nach Carolas Mann, dem König Albert), die später allmählich den Namen Rot-Kreuz-Schwestern annahmen. Wann die offizielle Umbenennung erfolgte, ist unklar, da die Bezeichnungen auch parallel auftauchen. Neben dem Hauptanliegen des Vereins, der Pflege verwundeter Soldaten, betätigten sich die Schwestern auch in der zivilen Krankenpflege.
Als Dachorganisation gründeten zwölf Landesverbände am 20. April 1869 das „Centralkomité der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger“, das ab Dezember 1879 den Namen „Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz“ trug und seinen Sitz in Berlin hatte.
Vorsitzender des Zentralkomitees während des Ersten Weltkrieges war der General Kurt W. von Pfuel.

Das DRK in der Weimarer Republik

Am 25. Januar 1921 wurde in Bamberg das Deutsche Rote Kreuz gegründet, als eingetragener, rechtsfähiger Verein bürgerlichen Rechts und Dachorganisation der jeweiligen Landesvereine (Männer- und Frauenvereine) vom Roten Kreuz, deren Selbständigkeit durch den Zusammenschluss nur marginal berührt wurde.
Die Neuorganisation der deutschen Rotkreuzgesellschaften war notwendig geworden, um zahlreichen Angriffen von außen und innerorganisatorischen Problemen ein Konzept organisatorischer Geschlossenheit entgegenzusetzen. Insbesondere durch den Versailler Friedensvertrag vom 28. Juni 1919 waren die deutschen Rotkreuzvereine in eine ernste Krise gestürzt worden.
Die darin angestrebte Abrüstung Deutschlands und die Entmilitarisierung des öffentlichen Lebens gefährdete die Existenz weiter Teile der Organisationen, deren vornehmliche Aufgabe bisher in der militärisch organisierten Vorbereitung auf den Kriegssanitätsdienst bestand. Die Satzung von 1921 versuchte, diesen Problemen Rechnung zu tragen und dem Deutschen Roten Kreuz eine internationale und vorwiegend auf Friedensaufgaben orientierte Legitimationsgrundlage zu geben. Dazu heißt es in Paragraph 2 allgemein:
„Das Deutsche Rote Kreuz ist ein Glied der Weltgemeinschaft des Roten Kreuzes und betätigt sich als solches auf allen Arbeitsgebieten, deren Zweck die Verhütung, Bekämpfung und Linderung gesundheitlicher, wirtschaftlicher und sittlicher Not bildet“. Nach einer Aufzählung vorwiegend karitativer und wohlfahrtsorientierter Friedensaufgaben folgt erst als letzter Punkt die Verwundetenfürsorge, wobei auch hier in Bezug auf den § 25 der Völkerbundsakte die internationale Anbindung als nationale Rotkreuzgesellschaft betont wurde.
Mit dieser Neuorientierung auf die Friedenstätigkeit und dem Beitritt zur „Internationalen Liga der Rotkreuzgesellschaften“ konnte sich das Deutsche Rote Kreuz in der Weimarer Republik als Wohlfahrtsorganisation etablieren. Gleichzeitig blieb die traditionelle Aufgabe des Kriegssanitätsdienstes und die damit zusammenhängende militärische Organisationsstruktur beibehalten. Die nach 1918 propagierte Demilitarisierung des Roten Kreuzes fand jedoch nur oberflächlich statt und konnte jederzeit rückgängig gemacht werden. Ebenso überdauerten die traditionell monarchistisch-konservativ eingestellten Führungskräfte im Roten Kreuz.

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Das DRK während des Nationalsozialismus

Die Gleichschaltung des DRK begann kurz nach der sogenannten Machtergreifung im Jahre 1933. Personelle Veränderungen und neue juristische Grundlagen kündigten einen Wechsel im Selbstverständnis des DRK an. Am 29. November trat eine neue Satzung in Kraft, der seit 1919 amtierende Präsident Joachim von Winterfeldt-Menkin trat bereits am 15. Mai 1934 zurück. Unter seiner Präsidentschaft waren bereits jüdische Rot-Kreuz-Mitglieder ausgeschlossen, der Hitlergruß eingeführt und der politische Neutralitätsgrundsatz weitestgehend aufgegeben worden. Nachfolger wurde der SA-Ehrenführer Carl-Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha. Sein stellvertretender Präsident, der Chef des Sanitätswesens der SA, Paul Hocheisen, wurde bereits zu Beginn der Hitler-Diktatur vom Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, zum Kommissar für die Gleichschaltung des DRK bestellt. Hocheisen war es auch, der in der Folgezeit die eigentlichen Amtsgeschäfte führte.
Eine weitere einschneidende Änderung erfuhr das Deutsche Rote Kreuz vier Jahre später durch die Ernennung des SS-Oberführers Ernst-Robert Grawitz zum stellvertretenden Präsidenten. Grawitz, der in seiner Funktion als Reichsarzt-SS maßgeblich für die Euthanasie-Verbrechen und Menschenversuche an KZ-Häftlingen verantwortlich war, gestaltete das Deutsche Rote Kreuz im Sinne des ‘Führerprinzips’ völlig um. Das Ergebnis war ein neues DRK-Gesetz, das am 9. Dezember 1937 erlassen wurde und auf dessen Grundlage Grawitz vom DRK-Schirmherrn, Adolf Hitler, zum geschäftsführenden Präsidenten berufen wurde. Mit der neuen Satzung vom 24. Dezember desselben Jahres band sich das DRK noch enger an den ‘Führer’, den Staat und die NSDAP. Die neue zentralisierte Organisationsstruktur mit dem Präsidium an der Spitze ermöglichte zugleich eine noch effektivere Indienststellung des DRK für die Mobilmachung, die seit der Neuschaffung der Wehrmacht im Jahre 1935 zu einer der wichtigsten Aufgaben der Hilfsorganisation wurde.
Neben dem engen Verhältnis zur Partei wird spätestens ab 1938 eine starke, wenn auch weitgehend informelle Verbindung zur SS sichtbar, die sich vor allem in personellen Überschneidungen in führenden Positionen beider Organisationen bemerkbar macht. Von den 29 Mitgliedern der gesamten DRK-Führung waren 18 hohe SS-Führer. So fand neben dem Reichsarzt-SS Ernst-Robert Grawitz der damalige Verwaltungschef-SS, Oswald Pohl, dem ab 1942 die Konzentrationslager unterstanden, eine Nebentätigkeit als „Generalbevollmächtigter für alle vermögensrechtlichen Angelegenheiten des DRK“. In dieser Funktion konnte Pohl für die SS Kredite in Millionenhöhe bewilligen: DRK-Gelder, die über die „SS-Spargemeinschaft e. V.“ u. a. für die Gründung von Wirtschaftsunternehmungen an die SS flossen.
Am 26. April 1945 besetzten sowjetische Truppen das DRK-Hauptlager und DRK-Präsidium in Potsdam-Babelsberg. Die SS-Führungsspitze war zu diesem Zeitpunkt bereits geflohen. Ernst-Robert Grawitz hatte sich drei Tage zuvor samt Familie in seiner Wohnung in die Luft gesprengt. Der Rest der DRK-Führung gründete ein vorübergehendes Komitee und versuchte bei den Alliierten ein Fortbestehen der Organisation zu erreichen. Der Leibarzt Heinrich Himmlers, Karl Gebhardt, hatte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes amtiert. Er wurde im Rahmen des Nürnberger Ärzteprozesses am 2. Juni 1948 hingerichtet.

Das DRK nach 1945

Das DRK wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in der sowjetischen und der französischen Besatzungszone aufgelöst. In der amerikanischen Besatzungszone (heute der nördliche Teil von Baden-Württemberg, Bremen, Hessen und Bayern) konnte das DRK dagegen in seiner bisherigen Rechtsform der „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ weiterarbeiten, während in der britischen Zone und später auch in der französischen Zone DRK-Landesverbände als „eingetragene Vereine“ neu gegründet wurden. Eine Ausnahme bildete zunächst das Saargebiet, wo das bisherige DRK unter der Bezeichnung „Saarländischer Sanitäts- und Hilfsdienst“ (SSHD) seine Arbeit fortsetzte. Das „Deutsche Rote Kreuz in der Bundesrepublik Deutschland e. V.“ als Bundesverband wurde am 4. Februar 1950 wiedergegründet. Kurze Zeit später wurde es durch die Bundesregierung als nationale Rotkreuz-Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland anerkannt, die Anerkennung durch das IKRK erfolgte am 25. Juni 1952. In gleicher Form wurde auch das bereits ursprünglich seit den 20er Jahren bestehende „Deutsche Jugendrotkreuz“ (JRK) wiederbegründet. Der „Saarländische Sanitäts- und Hilfsdienst“ wurde nach der Eingliederung des Saargebietes in die Bundesrepublik Deutschland als „Landesverband Saarland“ wieder Bestandteil des Deutschen Roten Kreuzes.
In Deutschland sind derzeit (Stand 2004) rund 4,5 Millionen Mitglieder (aktiv/fördernd) und Mitarbeiter für das Rote Kreuz tätig.

DRK in der DDR

Das „Deutsche Rote Kreuz der DDR“ wurde am 23. Oktober 1952 gegründet. Am 9. November 1954 erfolgte die Anerkennung als nationale Rotkreuz-Gesellschaft durch das IKRK und wenig später die Aufnahme in die Liga der Rotkreuz-Gesellschaften. Der Zentralausschuss und das Präsidium als die leitenden Organe hatten ihren Sitz in Dresden. Seine wichtigsten Aufgaben waren der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, die Verbreitungsarbeit, die Durchführung des Rettungsdienstes in Form der Schnellen Medizinischen Hilfe (SMH) und die Gesundheitserziehung. Für den Bereich des Bevölkerungsschutzes unterstand das DRK dem Ministerium des Innern. Weitere Tätigkeitsfelder waren der Bereich der Pflege und Altenversorgung, das Blutspendewesen, der Suchdienst sowie die Wasser-, Berg- und Grubenrettungsdienste. Präsident des DRK der DDR von seiner Gründung bis 1981 war der Militärarzt Werner Ludwig.
Das DRK in der DDR erfüllte neben den Aufgaben, die sich direkt oder indirekt aus der Tätigkeit als nationale Gesellschaft vom Roten Kreuz ergaben, darüber hinaus auch die einer Massenorganisation. Jeder größere Betrieb hatte ebenso wie Wohngebiete eine Grundorganisation des DRK, von denen es landesweit etwa 14.000 gab. Über den Grundorganisationen existierten Stadtbezirks-, Kreis- und Bezirkskomitees als weitere Organisationsebenen. DRK-Arbeit galt als „gesellschaftliche Tätigkeit“, sie wurde der beruflichen Arbeit gleich gewertet und man wurde für Ausbildungen und Einsätze teilweise bezahlt von der Arbeit freigestellt. Die Zahl der erwachsenen Mitglieder betrug Mitte der 1980er Jahre auf rund 650.000 Menschen.
Daneben gab es die Form des unterstützenden Freundeskreises für Nicht-Mitglieder, die mit einem kleinen Monatsbeitrag die Arbeit der Organisation unterstützen konnten.
Am Anfang der Mitgliedschaft stand die kostenlose Ausbildung zum Gesundheitshelfer (Erste Hilfe), wer wollte, konnte auch einen Kurs für häusliche Krankenpflege besuchen. Die Einsätze erfolgten bei Theater- und Konzertaufführungen, Großveranstaltungen vor allem im Sport, Krankenhäusern, Pflegeheimen oder beim DRK-Bahnhofsdienst. Es wurde eine kleine Entschädigung gezahlt. Das DRK der DDR hatte eine eigene Zeitschrift („Deutsches Rotes Kreuz“). Als Vorbild galt Albert Schweitzer, aber auch die Tradition der Arbeitersamariter.
Mit dem Vertrag über die Herstellung der Einheit des DRK und dem am 6. Oktober 1990 gefassten Beschluss der Hauptversammlung über die Auflösung des DRK der DDR zum 31. Dezember 1990 endete dessen Geschichte. Auf einer gemeinsamen Bundesversammlung des DRK am 9. November 1990 wurden die bereits vorher neu gebildeten Landesverbände des DRK der DDR mit Wirkung zum 1. Januar 1991 in das Deutsche Rote Kreuz der Bundesrepublik aufgenommen.

Freitag, 27. Januar 2012

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Berufsgenossenschaft
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Die Berufsgenossenschaften haben vorrangig die Aufgabe, Arbeits- und Wegeunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren mit allen geeigneten Mitteln zu verhüten. Sie erfüllen diesen Präventionsauftrag in erster Linie durch Beratung der Unternehmen in Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Die Berufsgenossenschaften erlassen Unfallverhütungsvorschriften, die so genannten Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften, und überwachen deren Einhaltung und Umsetzung. Die Überwachung und Beratung erfolgt durch so genannte Aufsichtspersonen (früher: Technische Aufsichtsbeamte), die mit hoheitlichen Befugnissen ausgestattet sind. Die von den Aufsichtspersonen angeordneten Maßnahmen, z. B. die Stilllegung einer sicherheitswidrig betriebenen Maschine, können notfalls mit Zwangsmitteln durchgesetzt werden.
Des Weiteren schulen und unterweisen die Berufsgenossenschaften die Personen, die in den Unternehmen für die Arbeitssicherheit sorgen müssen, also insbesondere die Führungskräfte, die Sicherheitsbeauftragten und die Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Zu diesem Zweck betreiben die Berufsgenossenschaften eigene Schulungseinrichtungen.

Unfälle am Arbeitsplatz

Meistens sind die Gefahren, die man auf den ersten Blick sofort erkennt, gar nicht die schlimmsten. Unsichtbar und unauffällig lauern viele Risiken im Verborgenen. Zum Beispiel auf ihrer PC-Tastatur. Hätten Sie gedacht, dass Büro-Tastaturen schlimmere Brutstätten für Keime sind, als manch öffentlicher Toilettensitz? Verschiedene Studien belegen die unhygienische Wahrheit: Keime, Bakterien und Viren finden gerade auf Tastaturen, Telefonen oder der PC-Maus günstige Lebensbedingungen, um sich festzusetzen und zu verbreiten. Also, gönnen Sie sich und Ihren „Arbeitsgeräten“ eine regelmäßige Reinigung. Spezielle Reinigungsprodukte werden auch von Office Gold Club-Markenherstellern angeboten. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.
Und wie sieht es bei Ihnen im Büro mit der Lärmbelästigung aus? Wenn sich nicht gerade eine Baustelle unmittelbar unter Ihrem Fenster befindet, wird der Grenzwert von 80 Dezibel normalerweise nicht überschritten; Man sollte aber eine Dauerbelastung durch den „normalen“ Lärmpegel im Büro nicht unterschätzen. Auf der einen Seite werden moderne Bürogeräte wie Drucker, Kopierer, PCs oder Faxgeräte immer leiser. Durch größere Büroeinheiten steigt aber gleichzeitig die Geräuschbelastung durch klingelnde Telefone oder Stimmengewirr. Das führt zu Stress und kann Ihr Gehör dauerhaft schädigen. Was Sie tun können, um die Lärmbelastung für sich und andere erträglich zu halten? Stellen Sie Raumteiler auf, verbannen Sie lärmintensive Geräte wenn möglich in ein extra Zimmer und ziehen Sie sich für Besprechungen in einen Konferenzraum zurück.
Ihr Job macht Sie „krank“? Das muss nicht sein. Um typische „Bürokrankheiten“ wie Kopfschmerzen, trockene Atemwege und beständige Müdigkeit von vorn herein abzublocken, reicht oftmals schon ein einfacher Tipp: Sorgen Sie regelmäßig für frische Luft, indem Sie mehrmals täglich Ihr Büro für 10 Minuten lüften. Achten Sie außerdem auf die richtige Raumtemperatur. Ideal für Büroräume sind 19-21 Grad Celsius, denn – kaum zu glauben, aber wahr: Jedes Grad zu viel an Raumtemperatur kostet Sie 6 Prozent mehr Energie!

Falsche Sitzhaltung
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Rückenschmerzen gehören für viele Menschen leider zu ihrem Alltag. In Deutschland haben rund 70 Prozent der Berufstätigen mit den Beschwerden zu kämpfen. Vor allem wer viel im Sitzen arbeitet, leidet darunter. Der Grund ist häufig eine falsche Sitzhaltung. Mit einfachen Tipps kann man Rückenschmerzen verhindern oder bereits vorhandene Beschwerden lindern.


Verspannungen sind schuld an Rückenschmerzen

Bisher hat man den Bandscheiben häufig die Schuld an den Rückenschmerzen gegeben. Doch neuere Forschungsergebnisse haben ergeben, dass das ein Irrtum ist. Der Grund für die Beschwerden sind Verkrampfungen und Verspannungen, die durch eine falsche Sitzhaltung entstehen. Egal ob am Schreibtisch oder hinter dem Lenkrad, man verfällt schnell in eine ungünstige Körperhaltung. Die Folge: Rücken- und Nackenmuskeln verspannen und verkrampfen.
Rückenmuskeln bilden sich zurück
Im Extremfall kann sich durch zu langes und falsches Sitzen sogar die Rückenmuskulatur zurückentwickeln. Denn durch die Verspannungen verfällt man in eine ungünstige Schonhaltung, um die Muskeln zu entlasten. Dann wird die Rückenmuskulatur weniger beansprucht. Und wie jeder Muskel, der nicht gebraucht wird, bilden sich dann auch die Rückenmuskeln zurück. Beim Sitzen mit der falschen Haltung, wird die Rückenmuskulatur so gut wie gar nicht gebraucht.

Ergonomie
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Die Ergonomie (aus griech. ergon, ,Arbeit‘, ,Werk‘ und nomos, ,Gesetz‘, ,Regel‘) ist die Wissenschaft von der Gesetzmäßigkeit menschlicher Arbeit. Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen und Arbeitsgeräte für eine Aufgabe so zu optimieren, dass das Arbeitsergebnis optimal wird und die arbeitenden Menschen möglichst wenig geschädigt werden, auch wenn sie die Arbeit über Jahre hinweg ausüben. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Benutzerfreundlichkeit, also die Verbesserung der Mensch-Maschine-Schnittstelle.
(Beispiel: ergonomischer geformter Bürostuhl zum enspannteren Sitzen und Arbeiten)

Arbeitsbedingungen

- gutes Arbeitsklima
- richtige Temperatur/ Belüftung

Mittwoch, 25. Januar 2012

1712 – 2012: 300. Geburtstag Friedrich der Große

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Philosoph und Frauenfeind, Kriegsherr und Reformer, Misanthrop und Hundenarr: Der Mythos des Alten Fritz lebt auch an seinem 300. Geburtstag weiter. Dabei war er kein besonders liebenswürdiger Mensch.

Friedrich II. von Preußen, der Mann, dem man den Beinamen „der Große“ verpasste, ist ein erstaunliches Phänomen. Er wurde verklärt und verherrlicht wie kaum ein anderer deutscher Monarch. Dabei muss der Alte Fritz zu Lebzeiten ein rechtes Ekel gewesen sein, ein Leuteschinder und Misanthrop, dem seine Hunde im Zweifelsfall lieber waren als seine Mitmenschen.

Wenig schmeichelhaft ist denn auch eine zeitgenössische Charakterstudie, die die Nachwelt Richard Francois Talbot Lord Tyrconnel, einem Gesandten in Berlin, verdankt. Er schreibt im Jahr 1751:
„Der König von Preußen besteht aus lauter Gegensätzen. Er liebt die Größe, den Ruhm und namentlich alles, was seinen Ruhm im Ausland vermehren kann. … Der König ist von Natur misstrauisch und denkt von allen Menschen im allgemeinen schlecht. … Sein Herz ist nicht aufrichtig. Seine erste Regung ist stets die zu täuschen oder wenigstens sich ein Hinterpförtchen offenzuhalten, um seinen Verpflichtungen nicht nachzukommen.“

Alles in allem kein Mensch, dem die Herzen zufliegen. Und doch: Das Vermächtnis des Königs ist beachtlich.
Das Wichtigste in Kürze:
Er vergrößerte das ursprünglich kleine Preußen durch brutal, aber klug geführte Kriege, etablierte das Land als europäische Großmacht, setzte Reformen in Gang, ließ einige der repräsentativsten Bauten in Potsdam und Berlin errichten, verfasste politische Schriften. Nach seinem Tod – da keiner mehr unter ihm zu leiden hatte – avancierte er zum Vorbild für Staatsmänner und Schulkinder, wurde zum Mythos, zur Legende. Die Anekdoten über ihn füllen Bücher.

Inzwischen versuchen Historiker und Publizisten, sich dem Herrscher differenzierter zu nähern. Doch ein einheitliches Bild lässt sich schwer finden. Zu gewieft war Friedrich der Große, der auf seine Wirkung auf andere sehr genau achtete. Zudem war er sich seiner Macht und seines Einflusses bewusst und spielte sie rücksichtslos aus. So kommt denn auch der französische Gesandte Louis Guy Henri de Valori 1753 am Ende seiner Charakterskizze zu dem Schluss: „Einige Züge seines Charakters darf ich hoffen, gezeichnet zu haben. Als Ganzes bleibt er ein Rätsel“. Wahrscheinlich verdankt Friedrich genau dieser Widersprüchlichkeit in seiner Person die große Faszination, die von ihm ausging.
Seine Untertanen sahen ihn offensichtlich anders: Als der Preußenkönig starb, zündeten die Berliner angeblich Kerzen an, um ihrer Erleichterung Ausdruck zu verleihen, dass „das alte Ekel“ endlich tot sei....

Montag, 23. Januar 2012

Aktuelle Nachrichten: Japan, Europa und Deutschland

Europa

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Kroatien hat sich ersten Teilergebnissen zufolge für einen Beitritt zur Europäischen Union ausgesprochen. Demnach stimmten bei dem Referendum am Sonntag mehr als 67 Prozent der Wähler für eine EU-Mitgliedschaft.

Präsident Ivo Josipovic hatte bei seiner Stimmabgabe bereits gesagt, er rechne mit einem Ja-Votum. "Es ist ein großer Moment in unserer Geschichte", sagte er. "Wir schließen uns erfolgreicheren Ländern in Europa an."

Am Samstag protestierten jedoch mehr als 1000 Menschen in Zagreb gegen einen Beitritt. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "Nein zur EU" und "Ich liebe Kroatien". Sie erklärten, das Land werde von einer Mitgliedschaft nicht profitieren und müsse Kompetenzen nach Brüssel abgeben.

Kroatien will der Europäischen Union zum 1. Juli 2013 beitreten. Die Verhandlungen zwischen Zagreb und Brüssel hatten 2005 begonnen. Wegen eines Grenzkonflikts mit Slowenien gerieten sie aber immer wieder ins Stocken. Im Dezember unterzeichnete Kroatien, das 1991 seine Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärt hatte, schließlich den Beitrittsvertrag. Auch die 27 EU-Länder müssen dem Beitrittstermin noch endgültig zustimmen.

Deutschland

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Im Saarland deutet auch für die Zeit nach der geplanten Neuwahl des Landtags alles auf eine Große Koalition hin. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) machte am Samstag erneut deutlich, dass sie die Meinungsverschiedenheiten mit den Sozialdemokraten nicht für unüberwindbar hält. Und die SPD, die für ihren Landeschef Heiko Maas nach der Wahl selbst das Amt des Regierungschefs erhofft, erteilte einem Bündnis mit der Linkspartei und ihrem Fraktionschef Oskar Lafontaine eine Absage.

Kramp-Karrenbauer hatte die sogenannte Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen aufgekündigt. Grund für die Auflösung waren andauernde personelle Querelen bei den Liberalen gewesen. Daraufhin hatte die CDU Gespräche mit der SPD über eine Große Koalition aufgenommen. Am Donnerstag kamen sie und Maas nach einem langen Vier-Augen-Gespräch aber zu dem Entschluss, so schnell wie möglich Neuwahlen anzusetzen. Am Montag soll über den Termin einer Sondersitzung zur Landtagsauflösung entschieden werden, mit der dann der Weg für die Neuwahl vermutlich Ende März freigemacht wird.

Japan

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Die asiatischen Börsen sind schwach in die Woche gestartet. In Japan stieg der Nikkei-Index um 0,2 Prozent auf 8.779 Zähler. Der australische Index S&P/ASX 200 notierte 0,3 Prozent im Minus bei 4.228 Punkten. In Neuseeland war der Leitindex nahezu unverändert bei 3.279 Zählern. Wegen des Neujahrsfestes wurde in China, Hongkong, Taiwan, Indonesien, Singapur, Malaysia, auf den Philippinen und in Südkorea nicht gehandelt.

Die über den Erwartungen der Analysten liegenden Gewinne bei IBM und Microsoft haben den Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte am Freitag nach vorläufigen Berechnungen um 96,5 Punkte oder 0,8 Prozent auf 12.720 steigen lassen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq hingegen fiel um 1,6 Punkte auf 2.786 Zähler.

Mittwoch, 18. Januar 2012

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Die Wirtschaft Deutschlands stellt die leistungsstärkste Volkswirtschaft Europas dar und ist nach dem Bruttoinlandsprodukt die viertgrößte weltweit (Stand: 2010). Die deutsche Volkswirtschaft konzentriert sich auf industriell hergestellte Güter und Dienstleistungen, während die Produktion von Rohstoffen und landwirtschaftlichen Gütern nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung hat. Die größten Handelspartner sind andere Industrieländer, wobei im Außenhandel insgesamt ein beträchtlicher Überschuss erzielt wird. Die wichtigsten Exportgüter der deutschen Wirtschaft sind Produkte der Automobilindustrie und Energierohstoffe, die wiederum auch die wichtigsten Importgüter sind. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 2.498,8 Mrd. Euro (Stand: 14. Februar 2011, für das Jahr 2010)


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Die Schlacht um den Euro erreicht die nächste Stufe der Eskalation. Alle Hoffnung, die Schuldenkrise könnte sich still und leise verziehen, ist zum Wochenende zerstoben: Nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsnoten für neun Euroländer gesenkt hat, ist offensichtlich: Die Rettung wird langwierig und im Zweifel noch teurer als eh schon befürchtet.
Ganze vier Euro-Staaten sind nur noch im Besitz der Bestnote AAA, davon einzig Deutschland mit einem stabilen Ausblick. Das macht die Rettung tendenziell kostspieliger. Und der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) wird zunehmen, die letzten Grundsätze über Bord zu werfen und mit noch mehr Milliarden den Rettungeuropäern beizuspringen: "Spitzt sich die Krise zu, muss die EZB endlich die Bazooka auspacken", frohlockt ein Banker.
Sosehr die Politik sich am gestrigen Samstag mühte, die Folgen der Abstufung herunterzureden, so deutete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) doch an, dass die Basis der Rettungsschirme wohl erweitert werden müsse. "Auf je weniger Länder das konzentriert ist, umso anfälliger werden diese Gebilde", sagte sie am Samstag. Sie setze nun darauf, dass der neue Euro-Rettungsschirm (ESM) rasch kommt. Im Juni soll der ESM den bisherigen Rettungsfonds EFSF ablösen, der sich am Markt die Mittel für hilfesuchende Länder besorgen musste.
Damit der ESM die beabsichtigten 440 Milliarden Euro verleihen kann, stehen die Euroländer mit Garantien von 780 Milliarden Euro in der Pflicht - diese Summe galt allerdings unter den bisherigen, besseren Bonitätsnoten. Nun wird die Finanzierung schwieriger.


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Das BIP-Wachstum Chinas von 9,7% im ersten Quartal zeigt, dass China eines der dynamischsten Länder der Welt bleibt. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Herausforderungen. Es gibt unserer Meinung nach Anzeichen, dass sich das Wirtschaftswachstum im Produktionssektor verlangsamt, wie der Purchasing Managers Index (PMI) von April gezeigt hat. Der Ausblick für die Exporte ist getrübt, da Exporteure langfristige Verträge wegen der Ungewissheit einer Aufwertung der chinesischen Währung meiden.

Dienstag, 17. Januar 2012

Goldpreis

1980 begann ein zwanzigjähriger Abwärtstrend des Goldpreises. Um die Wirtschaftsstagnation zu beenden, ergriff die US-Notenbank neben anderen Maßnahmen die Begrenzung des Geldmengenwachstums. Das bewirkte zunächst eine Verstärkung der Rezession und der Arbeitslosigkeit, aber diese Politik stabilisierte langsam die Wirtschaft und kontrollierte die Inflation. In den 1990er Jahren erlebten die USA unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton (1993–2001) einen länger anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung („New Economy“). Am 3. August 1994 wurde die COMEX mit der „New York Mercantile Exchange“ (NYMEX) verschmolzen. Am 20. Juli 1999 erreichte der Goldpreis in London mit 252,80 US-Dollar einen Tiefststand (inflationsbereinigt 335,95 US-Dollar).
Um den Goldverkauf und damit den Goldpreis zu regulieren, schlossen am 26. September 1999 in Washington D. C. 15 europäische Notenbanken (darunter die Europäische Zentralbank) das Central Bank Gold Agreement, in welchem die Volumina der Goldverkäufe geregelt wurden. Das erste Goldabkommen CBGA I (1999–2004) legte das Limit der Goldverkäufe auf 400 Tonnen (12,9 Millionen Feinunzen) pro Laufzeitjahr (jeweils beginnend am 27. September) oder maximal 2000 Tonnen (64,5 Millionen Feinunzen) innerhalb von fünf Jahren fest. Das zweite Abkommen CBGA II (2004–2009) erlaubte eine maximale Verkaufsmenge von 500 Tonnen (16,1 Millionen Feinunzen) pro Laufzeitjahr. Im dritten Abkommen CBGA III (2009–2014) wurde eine maximale Verkaufsmenge von 400 Tonnen pro Laufzeitjahr vereinbart.
In der Volksrepublik China wurde 1949 der Privatbesitz von Gold verboten. Sämtliches Gold musste an die Chinesische Volksbank verkauft werden. Die Zentralbank übernahm das Monopol für den Edelmetallhandel. Privatpersonen waren vom Handel mit Gold oder Silber ausgeschlossen. 1981 entschloss sich die Zentralbank zur Ausgabe einer Goldmünze zu Anlagezwecken. Seit 1982 wird der aufwendig geprägte Goldpanda jährlich mit einer Feinheit von 24 Karat (999,9 ‰) ausgegeben. Am 1. September 1982 durften Privatpersonen erstmals seit mehr als 30 Jahren wieder Goldschmuck erwerben. Am 15. Juni 1983 legalisierte der Staat den privaten Gold- und Silberbesitz. Der Handel mit Edelmetallen blieb für die Bevölkerung verboten.
1993 gab die Chinesische Volksbank die Bestimmung eines Fixpreises auf und liess den Goldpreis floaten. 2000 beschloss die Regierung die Einführung eines regulären Goldmarktes, und 2001 gab die Zentralbank ihr Monopol auf den Goldhandel auf. Mit Gründung der Shanghai Gold Exchange am 30. Oktober 2002 wurde der Goldhandel deutlich ausgeweitet und damit die Nachfrage stimuliert. Das Handelsverbot für private Investoren wurde aufgehoben. In den folgenden fünf Jahren überholte China die USA und wurde nach Indien zum zweitgrößten Abnehmer.

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Seit 2001 steigt der Goldpreis kontinuierlich. Dieser Anstieg hat eine eindeutige Korrelation mit dem Wachstum der US-Staatsverschuldung und der Schwächung des Dollars gegenüber den Weltwährungen. Eine steigende Nachfrage ließ den Preis 2005 zum ersten Mal seit 1987 über die 500-Dollar-Grenze ansteigen. Am 13. März 2008 stieg der Goldpreis an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) im Handelsverlauf erstmals über die 1000-Dollar-Marke.
Im September 2008 veranlasste die Immobilienkrise die US-Regierung, die Kontrolle über die beiden größten Hypothekenbanken der USA, Fannie Mae und Freddie Mac, zu übernehmen. Es kam zu Kursstürzen an den globalen Aktienmärkten. Weil durch den Weiterverkauf fauler Kredite (Verbriefung) diese in aller Welt verstreut waren, weitete sich die Krise durch die enge Verzahnung der Einzelwirtschaften und Finanzströme global aus. Die Finanzkrise betraf in der Folge die ganze westliche Welt, aber auch die von ihr abhängigen Ökonomien wie China. Nach der Insolvenz der viertgrößten Investmentbank Lehman Brothers und der Verstaatlichung des größten amerikanischen Versicherers AIG erzielte der Goldpreis am 17. September 2008 in New York seinen höchsten Tagesgewinn der Geschichte. Im Handelsverlauf stieg er um 92,40 US-Dollar oder 11,8 Prozent auf zeitweise 872,90 US-Dollar.

Die physische Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen war seit Ausbruch der Finanzkrise hoch. Auch bei den Exchange-traded funds (ETFs), den börsennotierten Fonds, gab es starke Zuflüsse. Die Bestände des weltweit größten mit Gold hinterlegten ETF, des SPDR Gold Trust, erreichten am 29. Juni 2010 mit 1320,44 Tonnen ein Allzeithoch. Damit hatte der Fonds, dessen Einlagen von der Bank of New York Mellon verwaltet werden und deren Bestände sich in einem Tresor von HSBC in London befinden, die Volksrepublik China als sechstgrößten Goldbesitzer überholt. Gleichzeitig erhöhten einige Zentralbanken den Goldanteil an ihren Devisenreserven. Dazu gehörten unter anderem die Chinesische Volksbank, die Reserve Bank of India und die Zentralbank von Russland.
Am 25. März 2011 führte der US-Bundesstaat Utah neben dem US-Dollar Gold- und Silbermünzen als offizielles Zahlungsmittel ein. Mit der Unterzeichnung des „Utah Legal Tender Act“ durch Gouverneur Gary Herbert wurde das Gesetz rechtskräftig. Bereits am 4. März 2011 stimmte das Repräsentantenhaus in Utah dem Gesetzentwurf zu, am 15. März folgte der Senat. In weiteren 12 US-Bundesstaaten wurden ähnliche Gesetzesinitiativen zur Prüfung vorgelegt. Laut Artikel 1, Abschnitt 10 der US-Verfassung durfte niemals etwas anderes, als Gold- oder Silbermünzen als Zahlungsmittel verwendet werden. Rechtlich gesehen waren bis heute nur diese Münzen als Zahlungsmittel zulässig.
Am 19. April 2011 überwand der Goldpreis in New York im Handelsverlauf erstmals die Grenze von 1500 US-Dollar pro Feinunze. Zum Anstieg trugen hauptsächlich die Staatsschuldenkrise im Euroraum, Zweifel an der US-Bonität und die Proteste in der arabischen Welt bei. Weitere Gründe waren das Tōhoku-Erdbeben in Japan, das zu weltweiten Produktionsstillständen und Lieferschwierigkeiten führte, sowie das Wachstum der Weltverschuldung. Ende 2010 lag die Verschuldung von Staaten, Unternehmen und Privathaushalten laut Kreditreport des Weltwirtschaftsforums und McKinsey bei 116 Billionen US-Dollar und damit um 104 Prozent höher als 10 Jahre zuvor. Der Schuldenstand im Verhältnis zum globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 184 Prozent. Eine durchschnittliche Verzinsung von 5 Prozent ergab eine jährliche Zinslast von 5,8 Billionen US-Dollar.
Am 6. September 2011 stieg der Goldpreis in New York auf ein Allzeithoch von 1920,65 US-Dollar pro Feinunze. In der europäischen Gemeinschaftswährung wurde am 12. September 2011 mit 1375,31 Euro pro Feinunze ein Rekordpreis erzielt. Der Goldwert in Schweizer Franken erreichte ebenfalls am 12. September 2011 mit 1657,16 Schweizer Franken pro Feinunze einen historischen Höchststand. Alle drei Währungen fielen damit gegenüber Gold auf ein Allzeittief. Investoren waren in Sorge um die weltweiten Staatsfinanzen, um die Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung und vor steigender Inflation. Die von den Regierungen und Zentralbanken im Kampf gegen die weltweite Wirtschaftskrise ergriffenen Maßnahmen hatten zu einer wachsenden Staatsverschuldung und einer Niedrigzinspolitik geführt. Die weltweite Staatsverschuldung stieg nach Angaben des britischen Wirtschaftsmagazins The Economist zwischen 2001 und 2011 um 140 Prozent auf 43 Billionen US-Dollar. Anleger befürchteten wegen der Ausweitung der Geldmenge durch die Notenbanken eine Geldentwertung. Eine starke Nachfrage nach Schmuck, vor allem aus der Volksrepublik China und Indien, sowie Käufe institutioneller Investoren sorgten für einen Rekordstand beim Goldpreis.

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